Das Gefühl der Sinnlosigkeit schnell überwinden
(Von Sandra Tissot) Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist wohl so alt, wie die Menschheit selbst. Die meisten Menschen kommen irgendwann einmal in ihrem Leben an einen Punkt, bei dem sie eine gewisse Sinnlosigkeit spüren. Dann werden gern Fragen an das Universum, an höhere Mächte oder sonst wen gerichtet.
Doch warum fangen wir nicht ganz einfach bei uns selbst an?
Wir müssen uns selbst jeden Tag neu bewusst machen, dass wir wertvolle Schlüssel zum Sinn des Lebens immer bei uns tragen. Wenn wir sie richtig einsetzen, öffnen sie uns Türen, die uns bislang verschlossen geblieben sind.
Das geht vielleicht nicht von heute auf morgen. Aber wir können sie uns jeden Tag in unser Bewusstsein rufen, wenn wir sie kennen und einzusetzen wissen.
„Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“
Georg Christoph Lichtenberg, deutscher Physiker, Mathematiker und Schriftsteller (1742-1799)
Eigenverantwortung gegen Sinnlosigkeit
Unser Leben hat genauso viel Sinn, wie wir ihm selbst jeden Tag aufs Neue geben. Klingt vielleicht ernüchternd. Aber wir sollten nicht darauf warten, dass irgendjemand auf uns zukommen wird und in genau uns die wichtigste Person für ein überlebensnotwendiges Projekt sieht. Denn dieser Moment tritt nur in den seltensten Fällen ein. Es ist also im Grunde nutzlos, den Sinn des Lebens in der Anerkennung durch andere zu suchen. Genauso nutzlos, wie den Sinn des Lebens daran zu messen, von wie vielen Menschen wir geliebt werden.
Wir geben nur allzu oft gern die Verantwortung ab.
Wir machen unser eigenes Wohlbefinden oft abhängig von anderen Menschen bzw. bestimmten Umständen – an unsere Eltern, unseren Partner, unsere Vorgesetzten, unsere Kollegen, an die Gesellschaft oder gar an das Universum.
Es fällt uns in unserer Komfortzone schwer, unser Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen. Viel zu sehr sind wir es gewohnt, uns gegenseitig Verantwortungen zuzuschieben.
Wir verspüren oft große Angst bei der Aussage, dass im Grunde jeder Mensch selbst für sein Leben und seinen Lebenssinn verantwortlich ist.
Schnell werden wir bei diesem Satz emotional und bäumen uns innerlich auf. Die scheinbaren Konsequenzen eines eigenverantwortlichen Lebens bereiten vielen Menschen Unbehagen. Selbst wenn wir bislang das Gefühl hatten, alles falsch gemacht zu haben, zu alt für etwas oder sonst wie gescheitert zu sein, sollten wir nie vergessen:
Wir können jederzeit neu beginnen.
Anstatt die Eigenverantwortung immer wieder vor sich herzuschieben, warum beginnen wir nicht jetzt damit? Wir können mit unseren Erfahrungen aus der Vergangenheit heute eigenverantwortlich leben und positiv in die Zukunft schauen. Denn was wir gern schnell vergessen: wir selbst sind es, die täglich am Drehbuch unseres Lebens schreiben. Dabei haben wir immer die Möglichkeit, uns zu verändern.
Der Schlüssel der Eigenverantwortung macht uns jeden Tag handlungsfähig und eröffnet uns unzählige Gelegenheiten unser Leben frei und selbstbestimmt zu gestalten.
Wir gewinnen oft vorschnell den Eindruck, dass bestimmte Menschen scheinbar vom Schicksal begünstigt sind. Diesen Menschen scheint alles zu gelingen und das Glück fliegt ihnen nur so zu.
Bei genauerer Betrachtung sind eben diese Menschen aber nicht vom Schicksal bevorzugt, sondern sie arbeiten meist nur konsequenter als andere an ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Auch sie erleben herbe Rückschläge und machen die Erfahrung, dass sie an manchen Dingen sogar scheitern.
Für diese Menschen sind auch Fehlversuche und Scheitern erlaubt. Sie sind in der Lage, auch darin etwas Positives zu sehen.
MEIN TIPP
Nehmen Sie Ihr Leben in die Hand! Befreien Sie sich von dem Glauben, andere trügen die Schuld, anderen ginge es deutlich besser oder Sie hätten selbst keinen Einfluss auf Ihr Leben. Beginnen Sie jeden Tag etwas mehr Eigenverantwortung für Ihre Handlungen und für Ihr Leben zu übernehmen. Sie werden schon bald die befreiende aber auch beflügelnde Wirkung verspüren.
„Sei, wer Du bist und sag, was Du fühlst. Die, die das stört, sind nicht wichtig! Und die, die wichtig sind, stört das nicht!“
Bernard Mannes Baruch, US-amerikanischer Politikberater und Philanthrop (1870-1965)
Selbstliebe gegen Sinnlosigkeit
Die Liebe ist das größte Allheilmittel gegen die Sinnlosigkeit. Sie überstrahlt alles und lässt Menschen aus ihrem tiefsten Inneren heraus, aus dem Zentrum ihres Körpers, dem Herzen, erstrahlen. Es geht also darum, dass wir selbst aus uns heraus tiefe und bedingungslose Liebe empfinden können.
Wie selten sprechen wir uns selbst ein Kompliment aus? Wie oft spielen wir unsere eigenen Erfolge herunter und haben beim Blick in den Spiegel ständig etwas an uns zu meckern?
Wie oft schauen wir neidvoll auf andere, die scheinbar attraktiver, intelligenter, erfolgreicher und glücklicher sind?
Als ob das alles nicht schon genug wäre, fangen wir an, uns nach außen hin zu verstellen. Wir verbergen unsere Innenwelt und bauen meterhohe Schutzmauern auf. Wir tun immer öfter Dinge, von denen wir glauben, dass wir sie tun müssen oder andere Menschen sie von uns erwarten. Dabei beginnt alles mit der Selbstliebe.
Nur wer tiefe Selbstliebe verspürt, ist auch in der Lage, andere Menschen zu lieben.
Wenn uns Selbstliebe gelingt, empfangen wir nicht nur automatisch echte Lebensfreude, die uns den Lebenssinn gibt, sondern es geschieht noch etwas ganz Erstaunliches:
Wir werden aus tiefstem Herzen aufrichtig von anderen geliebt, und das ganz ohne Gegenleistung.
Das Gegenmittel für Sinnlosigkeit heißt also, uns selbst bewusst zu werden – uns anzunehmen und zu lieben. Sobald wir den Schlüssel der Selbstliebe in unseren Händen halten, erkennen wir den Sinn des Lebens täglich in zahlreichen kleinen Facetten.
MEIN TIPP
Beitreiben Sie Selbstfürsorge. Nehmen Sie sich an, so wie Sie sind. Sprechen Sie sich selbst Komplimente aus, für das was Sie gutgemacht haben – am besten täglich. Das sind die ersten kleinen Schritte zur täglichen Selbstliebe. Gehen Sie liebevoll und fürsorglich mit sich um. Es werden sich dadurch schnell neue Horizonte öffnen.
„Selbstliebe bedeutet nicht, dein Ego zu lieben, sondern zu verstehen, dass du alle Liebe dieser Welt verdienst.“
Deepak Chopra, Bestsellerautor über Spiritualität, alternative Medizin und Ayurveda
Leidenschaft gegen Sinnlosigkeit
Passion oder echtes Herzblut macht nicht unverwundbar. Allerdings finden Menschen mit Herzblut immer wieder geeignete Wege, um etwas Großartiges zu schaffen und den Sinn des Lebens täglich neu zu entdecken.
Leidenschaft für etwas zu entwickeln, lässt jedes Gefühl der Sinnlosigkeit verschwinden.
Dafür gibt es in der Historie unzählige Beispiele. Eine besonders schöne Episode ist wohl die Unterhaltung, bei der ein Mitarbeiter nach zahlreichen erfolglosen Versuchen, eine marktreife Glühbirne zu entwickeln, zu Thomas Alva Edison sagte: „Wir sind gescheitert“ und dieser erwidert haben soll: „Ich bin nicht gescheitert. Ich kenne jetzt 1000 Wege, wie man keine Glühbirne baut.“
Der Sinn unseres Lebens besteht nicht darin, unfehlbar zu sein, sondern die Dinge mit Leidenschaft anzugehen.
Sobald wir den Schlüssel des Herzblutes in den Händen halten, brennen wir für etwas und tun es aus tiefster innerer Überzeugung heraus. Ein wertvoller Schlüssel, um den täglichen Sinn des Lebens zu erleben und plötzlich ganz selbstverständlich zu leben.
MEIN TIPP
Das eigene Herzblut für etwas entdecken und diese Passion auszuleben, ist im höchsten Maße erfüllend. Beginnen Sie damit, Ihre Passion (Hobby, besondere Fähigkeiten etc.) jeden Tag ein Stück mehr zu leben und Sie werden spüren, wie sich Ihr Herz mit purer Lebensfreude füllt.
„Es gibt keinerlei Verpflichtung, dass deine Art zu leben für andere irgendeinen Sinn ergibt.“
Scott Tatum, US-amerikanischer Influencer und Outdoor-Enthusiast.
Fazit
Lassen Sie das Gefühl der Sinnlosigkeit nicht zu. Stattdessen sollten Sie Ihren Weg und Ihr Leben in vollen Zügen genießen. Sie wissen, dass auch das Hinfallen erlaubt ist und Sie wieder aufstehen können. Sie besitzen in Ihrem Inneren so viele Gaben, dass Sie jederzeit daraus wieder Kraft schöpfen können. In der Folge wird Ihnen die Frage nach Sinn des Lebens plötzlich sinnlos erscheinen.
Denn Sie sind dazu imstande, das Leben zu lieben, so wie es ist, mit all seinen Höhen und Tiefen.
Im Übrigen: Erfahrungsgemäß ist das Gefühl der Sinnlosigkeit meist nur eine Begleiterscheinung einer kurzen Lebensphase, die aber schnell vorübergeht.
Sandra Tissot, www.sandra-tissot.de, Autorin von:
Sandra Tissot
Hochsensibilität und die berufliche Selbstständigkeit
Wie sich ein Sensibelchen selbstständig machte und seine Lösung für das hochsensible Berufsleben fand
ISBN 9783981797565
und:
Sandra Tissot
Du bist umwerfend!
Werde dir deiner selbst bewusst
ISBN 9783981938326